Immer wieder begegnet uns im Alltag die glutenfreie Ernährung. Einige Menschen müssen sich aus gesundheitlichen Gründen an diese halten, andere wiederum gehen dieser Ernährung nach um ihrer Gesundheit etwas gutes zu tun. Doch für wen eignet sich diese Ernährung und ist gesund? Hierzu schauen wir uns einmal an, was Gluten überhaupt ist und welche Formen der Unverträglichkeiten hiermit im Zusammenhang stehen.
Gluten ist ein Klebereiweiß, der in vielen Getreidesorten vorkommt. Er liegt im Inneren des Saatkorns und liefert den keimenden Pflanzen Aminosäuren und Eiweißstoffe, die diese zum Wachsen benötigen. Gluten kommt beispielsweise in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste vor. Für die meisten Menschen ist der Konsum von Gluten unbedenklich. Eine Ausnahme hiervon bilden Menschen, die unter der Autoimmunkrankheit Zöliakie leiden.
Zöliakie
Bei der Autoimmunerkrankung Zöliakie ist hauptsächlich der Dünndarm betroffen. Hierbei bildet der Körper Antikörper gegen das Gluten. Diese Antikörper greifen jedoch nicht nur das Gluten an, sondern auch empfindliche Zellen im Darm. Als Resultat darauf folgen häufig Verdauungsbeschwerden und Nährstoffmängel. Weitere Symptome können Müdigkeit, psychatrische Erkrankungen, verminderte Fruchtbarkeit und Migräne sein. Eine Heilung gibt es für die Zöliakie leider nicht. Betroffene müssen ihr Leben lang auf eine glutenfreie Ernährung achten. Jedoch wächst der Markt an glutenfrei produzierten Lebensmitteln stetig. Dennoch sollte auf die ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Ballaststoffen geachtet werden. Diese gehen häufig aufgrund der Verwendung von glutenfreier Konservierungsstoffe und anderer Zusatzstoffe verloren.
Weizenallergie
Nicht zu verwechseln ist die Zöliakie mit einer Weizenallergie. Hierbei spielt das Eiweß Gluten keine Rolle. Es handelt sich isoliert um eine Allergie gegen das häufig verwendete Getreide, welche durch einen einfachen Antikörpertest nachgewisen werden kann. Zu den Symptomen zählen häufig Blähungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Abgeschlagenheit.
Weizensensitivität
Dennoch gibt es Menschen, die an keiner der beiden oben genannten Erkrankungen leiden und trotzdem Beschwerden entwickeln, wenn sie Weizen oder andere glutenhaltige Getreide zu sich nehmen. Hierbei wird von einer Weizensensitivität gesprochen. Die Beschwerden können vielfältig ausfallen. Über Magen-Darm-Beschwerden, bis hin zur Müdigkeit kann alles vorkommen. Eine einheitliche Diagnostik gibt es bisher nicht. Jedoch kann es bei dem Verdacht auf eine Weizensensitivität helfen, für einige Wochen auf Gluten- und Weizenhaltige Lebensmittel zu verzichten. Lindern sich hierdurch die Symptome lässt sich eine Weizensensitivität vermuten.
Als gesunder Mensch seine Ernährung auf glutenfrei umzustellen kann jedoch auch Risiken mit sich bringen. Es ist besonders auf die Zufuhr von guten Ballaststoffen und Vitaminen zu achten. Diese befinden sich sonst häufiger in glutenhaltigen Lebensmitteln. Hierzu zählen Magnesium und besonders die B-Vitamine. Ballaststoffe haben einen positiven Einfluss auf das Herz, den Darm und unseren Blutdruck. In der Regel nehmen gesunde Menschen diese ganz automatisch über Vollkornbrot auf. Bei einer glutenfreien Ernährung müssen diese Ballaststoffe bewusst anders zu sich genommen werden.
Bei dem Verdacht auf eine Unverträglichkeit im Zusammenhang mit Weizen oder Gluten bietet es sich in jedem Fall an für einige Wochen auf Gluten zu verzichten. Dennoch sollten Sie bei dem Verdacht auf eine Unverträglichkeit einen Arzt oder eine Ernährungsberatung aufsuchen. Für eine allgemeine Ernährungsberatung empfehlen wir unseren digitalen Ernährungscoach.